Probleme mit Müdigkeit? Die 7 häufigsten Ursachen
Man fühlt sich ständig müde und schlapp, obwohl man eigentlich ausreichend geschlafen hat. Man hat die Nacht nicht zum Tag gemacht und trotzdem hat man einen ständigen Begleiter: die andauernde Müdigkeit. Unser Schlaf beeinflusst nur zu einem kleinen Teil, wie müde wir uns fühlen. Müdigkeit hat nämlich viele verschiedene Ursachen. Aber was hilft gegen ständige Müdigkeit und wie können wir uns weniger müde und schlapp fühlen?
Ständig müde und schlapp? – Die Bedeutung von Müdigkeit im Körper
Fühlt man sich ständig müde und schlapp, möchte der Körper einen auf etwas hinweisen. Müdigkeit ist somit als eine Art Signal zu verstehen, das uns der Körper sendet. Dieses Signal soll uns darauf aufmerksam machen, dass dem Körper etwas fehlt: Schlaf, Bewegung, Nährstoffe, Flüssigkeit oder auch einfach nur Ruhe. Ist man immer müde, können das alles Ursachen dafür sein.
Kommen neben der Müdigkeit auch noch andere Sachen wie Schlappheit, Antriebslosigkeit oder Leistungs-/Konzentrationsprobleme hinzu, sollte man seinem Körper zuhören. Das sind Anzeichen, die man ernst nehmen sollte und gegebenenfalls über eine „normale“ Müdigkeit durch beispielsweise Schlafmangel hinausgehen.
Typische Symptome von Müdigkeit können sein:
- Häufiges Gähnen
- Schläfriges Gefühl
- Vermehrte Anstrengung bzw. Schwächegefühl
- Verringerte Leistungsfähigkeit
- Verringerte Konzentrationsfähigkeit
- Brennende Augen, Augenflimmern, kurzes Schwarz werden vor den Augen
Müdigkeit & Schlaf: Wie hängt das zusammen?
Viele kennen es wahrscheinlich: Man hat eigentlich genug geschlafen und trotzdem fühlt man sich nach dem Aufstehen müde und schlapp. Dann fragt man sich zurecht: „Warum bin ich so müde?“
Die Müdigkeit am Tag hängt aber sehr wohl mit unserem Schlaf zusammen. Vielmehr mit der Schlafqualität, das heißt, wie schnell wir einschlafen und wie gut wir durchschlafen. Dabei spielt die Anzahl der Stunden nur eine untergeordnete Rolle. Wie viel Schlaf ein Mensch braucht, ist sowieso sehr individuell. Manche fühlen sich mit 5 oder 6 Stunden ausgeschlafen, andere erst mit 9 oder 10 Stunden. Oft werden 7 bis 9 Stunden Schlaf für Erwachsene empfohlen. Kinder und Jugendliche brauchen dagegen viel mehr Schlaf und würden sonst oft müde sein.
Dauermüde im Frühjahr: Die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit
Von der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit hat bestimmt schon fast jeder einmal gehört, aber was ist damit eigentlich gemeint? In Deutschland sind ca. 50 % der Menschen zwischen März und Mai davon betroffen. Leidet man unter Frühjahrsmüdigkeit ist man ständig müde, erschöpft, antriebslos und klagt oft über ein Leistungs- und Stimmungstief. Obwohl die Natur erblüht und langsam wieder zum Leben erwacht, fühlt man sich selbst eher gegenteilig und steckt buchstäblich im Winterschlaf fest.
Diese besondere Form der Müdigkeit hängt, wie es der Name bereits vermuten lässt, mit der Jahreszeit zusammen und den Veränderungen, die unser Körper in dieser Zeit durchlebt. Die Licht- und Wetterverhältnisse verändern sich und so auch unser Hormonhaushalt. Zum Beispiel wird nach dem Winter anstelle von Melatonin im Frühjahr nun vermehrt Serotonin ausgeschüttet. Kommt dann auch noch eine ungesunde Ernährung hinzu, laufen wir Gefahr, dass dem Körper in dieser Umstellungsphase wichtige Nährstoffe wie beispielsweise Vitamine fehlen. Generell kann es also sein, dass unser Körper mit der Umstellung von Winter auf Sommer sehr beschäftigt ist und wir infolgedessen mit Müdigkeit zu kämpfen haben.
Warum bin ich immer müde? – 7 Ursachen für Müdigkeit
Ständig müde? Müdigkeit kann die verschiedensten Ursachen haben. Die ständige Müdigkeit scheint ein täglicher Begleiter geworden zu sein, doch das muss nicht sein! Wir erklären 7 Ursachen, die schuld daran sein können und zeigen, was hilft. Denn nicht selten liegt es an den kleinen Dingen wie Bewegungsmangel, Flüssigkeitsmangel, ungesundem Essen oder Stress.
Ständige Müdigkeit wegen zu wenig Bewegung
Zu viel Bewegung wie etwa nach einem anstrengenden Wandertag in den Bergen kann müde machen. Zu wenig Bewegung aber auch. Das liegt daran, dass wenn wir uns zu wenig bewegen, unser Körper nicht richtig in Schwung kommt. Das bedeutet, der Kreislauf, die Durchblutung und der Stoffwechsel werden nicht ausreichend angeregt sowie unsere Gelenke und Muskeln nicht genug gefordert. Wer also den ganzen Tag auf dem Sofa liegt, kann sich davon genauso müde und kaputt fühlen wie jemand nach einem aktiven Tag. Zu wenig Bewegung ist hier die Ursache für ständige Müdigkeit.
Müde und schlapp nach üppigem Essen
Ungesundes und zuweilen fettiges Essen kann uns müde und schlapp machen. Vor allem mittags, nach dem Essen, haben es viele: ein Mittagstief. Dieses macht sich besonders bemerkbar, wenn wir anstatt des Salats einen Burger, ein Schnitzel mit Pommes oder einen Schweinebraten gegessen haben. Diese üppigen, kalorienreichen Gerichte können starke Müdigkeit nach dem Essen nach sich ziehen. Bekannt auch als 14-Uhr-Loch. Das liegt daran, dass der Magen sehr viel Blut für die Verdauung benötigt, welches dann an anderen Stellen im Körper fehlt.
Immer müde und schlapp? – Mögliche Ursache: ein Nährstoff- und Vitaminmangel
Müdigkeit kann ein Zeichen sein, dass dem Körper etwas fehlt.
Dunja Rieber, Ernährungswissenschaftlerin
Vitamine gegen Müdigkeit? Es ist wissenschaftlich belegt: Die Mikronährstoffe Folsäure, Vitamin C, B2, B6, Magnesium und Eisen tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung bei. Auch unterstützen Eisen, Magnesium, Vitamin B6 und B12 den Energiestoffwechsel. Über eine vitalstoffreiche Ernährung kann unser Körper diese und andere Vitamine und Mineralstoffe aufnehmen. Deshalb sollte man abwechslungsreich und auch täglich seine Portionen Obst und Gemüse essen.
Welcher Mangel bei Müdigkeit genau vorliegt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Auch auf die Frage „Welches Vitamin fehlt dem Körper bei Müdigkeit?“ kann man nicht nur eine Antwort finden, denn verschiedene Mikronährstoffe benötigen und ergänzen sich oftmals gegenseitig. Zum Beispiel wird durch Vitamin C die Aufnahme von Eisen begünstigt.
Dauernd müde durch zu wenig trinken
Wenn man den ganzen Tag müde ist, kann eine Ursache Flüssigkeitsmangel sein. Man trinkt schlichtweg zu wenig. Dadurch wird das Blut dickflüssiger und kann sich nur noch langsamer im Körper verteilen. Als Folge davon wird das Gehirn mit weniger Sauerstoff versorgt. Das Ergebnis ist ähnlich wie bei ungesundem Essen. Ist man tagsüber müde und dazu oft durstig oder hat einen trockenen Mund, heißt die Devise deshalb 1,5 bis 2 Liter Wasser, ungesüßte Tees etc. zu trinken.
Ständig müde und antriebslos durch zu viel Stress – Kann Müdigkeit von der Psyche kommen?
Körperliche und psychische Belastung erhöht den Bedarf an Nährstoffen. Stress kann auf der anderen Seite aber auch dazu führen, dass wir uns ungesünder ernähren und mehr zucker- und fetthaltige Snacks sowie Fertiggerichte essen, die uns wenig Vitalstoffe liefern. Fehlen dem Körper wichtige Nährstoffe, ernähren wir uns auf Dauer ungesund und sind gestresst, fühlen wir uns schneller erschöpft, müde und antriebslos.
Schlechte Luft macht müde
Lüftet man nicht regelmäßig und tauscht die aufgebrauchte gegen frische Luft aus, reagiert der Körper sehr oft mit Müdigkeit, Schlappheit und Antriebslosigkeit. Das liegt am hohen Anteil an Kohlendioxid in der Luft. Das macht schlapp und müde. Deshalb ist regelmäßiges Stoßlüften sehr wichtig, um die volle Leistungsfähigkeit und Konzentration beizubehalten.
Anhaltende Müdigkeit: Wann sollte man zum Arzt?
Hin und wieder müde zu sein, kennt wohl jeder. Erst wenn eine andauernde Müdigkeit (Dauermüdigkeit) über mehrere Wochen hinweg besteht, sollte man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Dann sollte schnellstmöglich die Ursache herausgefunden werden. Zunächst muss man bei Müdigkeit aber nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen, denn es können viele Ursachen dahinterstecken.
Immer müde: Was kann man selbst tun?
Es gibt einiges, was gegen Müdigkeit hilft und gute Tipps, die einen garantiert wacher und fitter machen:
- Die innere Uhr beachten: Früher Vogel vs. Nachteule
- Besser schlafen
- Kaltes Wasser und Wechselduschen
- Kaffee als Wachmacher am Morgen und für zwischendurch
- Mittagsschlaf bzw. Powernap ausprobieren
- Gesunde & ausgewogene Ernährung
- Ausreichend Trinken
- Viel Bewegung oder Sport an der frischen Luft
- Stress abbauen und mehr Ruhe in den Alltag bringen
- SOS-Tipp: koffeinhaltige Getränke