„Blutdruck“ bezeichnet den Druck, der in unseren Blutgefäßen herrscht. Dabei unterscheidet man zwischen dem systolischen Blutdruck und dem diastolischen Blutdruck. Der systolische Druck gibt den höchsten Wert an, der herrscht, wenn das Herz gerade pumpt. Der diastolische Druck ist der niedrigste Wert. Er wird in dem Moment gemessen, in dem sich das Herz entspannt und das Blut zurückfließt.
Der Blutdruck ergibt sich aus der Blutmenge und den Fließeigenschaften des Blutes, der Kraft des Herzens und dem Zustand der Blutgefäße. Zu hohen Blutdruck bekommen Sie beispielsweise, wenn die großen Arterien nahe dem Herzen nicht mehr ihre volle Elastizität haben. Dann können sie sich beim Pumpen des Herzens nicht mehr weit genug dehnen, was zu hohem Blutdruck führt. Somit herrscht im gesamten Körper ein zu hoher Druck auf den Blutgefäßen.
Der Blutdruck hängt von mehreren Faktoren wie Alter, Ernährung, Bewegung und Körpergewicht ab. Je höher unser Blutdruck ist, desto mehr werden unsere Blutgefäße belastet. Kurzfristig, z. B. in Stresssituationen oder beim Sport, ist das kein Problem. Aber bleibt der Blutdruck langfristig auf einem zu hohen Niveau, können gesundheitliche Probleme entstehen. Denn durch den dauerhaften hohen Blutdruck muss das Herz mehr Kraft zum Pumpen aufwenden. Das belastet das Herz auf Dauer ebenso, wie die Gefäßwände.
Als noch normal gelten Blutdruckwerte bis 139 mmHg systolisch und 89 mmHg diastolisch, kurz „139 zu 89“. Optimal sind nach heutigem Stand der Medizin Werte, die kleiner sind als 120 mmHg bzw. 80 mmHg.
Kategorie | Systolisch (mmHg) | Diastolisch (mmHg) |
---|---|---|
Optimal | < 120 | < 80 |
Normal | < 130 | < 85 |
hochnormal | 130-139 | 85-89 |
Hypertonie Grad 1 (Bluthochdruck Grad 1) | 140-159 | 90-99 |
Hypertonie Grad 2 (Bluthochdruck Grad 2) | 160-179 | 100-109 |
Hypertonie Grad 3 (Bluthochdruck Grad 3) | > 180 | > 110 |
Im Alter ist der Blutdruck in der Regel ein wenig höher als in bei jungen Erwachsenen. Der Grund: Je älter wir werden, desto mehr nimmt die Elastizität unserer Blutgefäße ab. Das führt dann zu einem erhöhten Blutdruck. Nichtsdestotrotz gelten für ältere Personen die gleichen Richtwerte für normalen oder hohen Blutdruck. So hat im Alter von 60 und älter jeder Zweite einen erhöhten Blutdruck. Darum sollten Sie im Alter besonders auf Ihre Ernährung, genügend Bewegung und insgesamt eine gesunde Lebensweise achten.
In der Schwangerschaft spielt der Blutdruck eine besondere Rolle: Im Laufe der Schwangerschaft ist es normal, dass sich der Druck immer wieder ändert. So haben Schwangere im ersten und zweiten Trimester oft einen niedrigen Blutdruck (niedriger als vor der Schwangerschaft). Gegen Ende steigt der Blutdruckwert an. Jede zehnte Schwangere entwickelt in dieser Zeit einen Bluthochdruck. Dieser wird ärztlich überwacht. Nach der Geburt sinken die Blutdruckwerte in der Regel wieder auf den Anfangswert.
Die Ernährung hat einen bedeutenden Einfluss auf unseren Blutdruck. Vor allem der reichliche Verzehr von Obst, Gemüse und frische Kräuter wirken sich positiv aus, zeigen Studien. Ungünstig sind dagegen demnach zuckerreiche und mikronährstoffarme Lebensmittel. Auch eine zu kalorienreiche Ernährung, die sich schnell in Übergewicht niederschlägt, wirkt negativ auf den Blutdruckwert.
Einen besonderen Stellenwert bei der gesunden Ernährung für unseren Blutdruck nimmt das Salz ein. Wer seinen Blutdruck senken möchte, bekommt meist den Hinweis, weniger Salz zu sich zu nehmen. Das kann durchaus sinnvoll sein, denn einige Menschen reagieren auf salzreiche Kost mit einem erhöhten Blutdruck. „Salzsensitiv“ ist der fachliche Ausdruck dafür.
Tatsächlich nehmen wir heute durchschnittlich doppelt so viel Salz auf, wie von Experten empfohlen wird. Vor allem verarbeitete Produkte wie Wurst oder Fertiggerichte enthalten große Mengen Salz. Tipps, wie Sie Salz einsparen und trotzdem genussvoll essen, finden Sie hier: 7 Salz-Alternativen ohne schlechten Nachgeschmack.
Um konkretere Empfehlungen für Menschen mit erhöhtem Blutdruck geben zu können, haben Wissenschaftler ein spezielles Programm entwickelt: die DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension). Dabei handelt es sich um Richtlinien für eine gesunde, langfristige Ernährungsumstellung und nicht, wie der Name vermuten lässt, um eine kurzfristige Diät.
Die DASH-Diät kombiniert die gesundheitlichen Vorteile der mediterranen Ernährung mit der Empfehlung, weniger Salz aufzunehmen. Der Ernährungsplan sieht reichlich Obst und Gemüse sowie Kräuter und Vollkornprodukte vor. Außerdem sind neben fettarmen Milchprodukten, auch Geflügelfleisch und Fisch (vor allem Omega-3-reiche Sorten wie Lachs), Nüsse und Hülsenfrüchte erlaubt. Verzichten sollten Sie nur auf zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke wie auch auf rotes Fleisch und tierisches Fett. Die Wirksamkeit der DASH-Diät wurde bereits in mehreren Studien nachgewiesen.