Schwangerschaftstest positiv – was jetzt? Unser Leitfaden

Ein zweiter Strich erscheint und plötzlich ist das Leben ein anderes. Neben den individuellen Gefühlen, die ein positiver Schwangerschaftstest auslöst, stehen die meisten Frauen nun vor ganz vielen Fragen, sobald sie ihr positives Testergebnis in den Händen halten: Was nun? Wann sage ich es meinem Partner, dem Arbeitgeber und wie wird wohl mein Umfeld auf die Nachricht reagieren? Und was ist eigentlich, wenn der Schwangerschaftstest doch falsch positiv ist? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um den Schwangerschaftstest und informieren darüber, was jetzt wirklich wichtig ist.

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Wie funktioniert ein Schwangerschaftstest eigentlich?

Damit ein Schwangerschaftstest positiv wird, muss im Urin oder Blut das Schwangerschaftshormon Beta-Humanes Choriogonadotropin, kurz HCG, nachgewiesen werden. Das Hormon bewirkt die zusätzliche Freisetzung von Östrogenen und Gestagenen aus dem Gelbkörper im Eierstock, es wird bereits in den ersten Tagen der Schwangerschaft von der zukünftigen Plazenta ab dem Zeitpunkt der Einnistung gebildet. Gängige Schwangerschaftstests aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt zum Selbstdurchführen können ab der zweiten Schwangerschaftswoche eine Schwangerschaft im Urin feststellen. Bluttest werden hingegen nur in der Arztpraxis durchgeführt, diese können jedoch eine Schwangerschaft bereits ein paar Tage früher feststellen.

  • Schwangerschaftstest – Urin: Dies ist die gängigste und einfachste Methode, um zuhause eine Schwangerschaft festzustellen. Dank einfacher Anwendung können Frauen den Test ohne ärztliche Hilfe zuhause durchführen. Etwa 14 Tage nach der Befruchtung ist der HCG-Wert im Urin bereits so sehr gestiegen, dass ein Schwangerschaftsschnelltest positiv anschlägt. Der Teststreifen des Urintests, der aus einem gut absorbierenden Material besteht, saugt die Flüssigkeit bis über den eigentlichen Testbereich (Kontrolllinie und Testlinie) auf. Sobald die HCG-Konzentration einen bestimmten Wert überschreitet, führt die Reaktion darauf zu einer Verfärbung des Streifens. Die Kontrolllinie zeigt nur an, ob der Test richtig durchgeführt wurde. Wenn sich die Testlinie nicht verfärbt, ist der Test negativ. Gründe dafür können sein, dass entweder kein HCG vorhanden ist, die Testperson also nicht schwanger ist, oder die Konzentration im Urin noch zu niedrig ist, der Testzeitpunkt also zu früh stattgefunden hat. Beliebt sind inzwischen auch digitale Schwangerschaftstests, die genauso wie herkömmliche Urintests funktionieren. Hier wurden die Testlinien durch Smileys oder einen Text ersetzt (nicht schwanger bzw. schwanger, häufig auch unter Angabe der geschätzten Schwangerschaftswoche).
  • Schwangerschaftstest – Blut: Ein Bluttest kann eine Schwangerschaft schon neun Tage nach der Befruchtung feststellen. Dieser kann jedoch nur durch einen Arzt oder Ärztin durchgeführt werden, indem der Patientin Blut abgenommen wird. Die Probe wird dann im Labor ausgewertet. Ein Bluttest kann damit eine Schwangerschaft auch genauer feststellen. Dieser wird zum Beispiel vom Gynäkologen oder der Gynäkologin veranlasst, wenn ein Schwangerschaftstest zuhause zwar negativ war, die Periode aber dennoch ausbleibt.

Ab wann kann ich einen Schwangerschaftstest machen?

Sie möchten gern einen Schwangerschaftstest machen, da Sie typische Symptome einer Schwangerschaft spüren, auch wenn es bis zu Ihrer Periode noch ein paar Tage hin sind? Zu welchem Zeitpunkt Sie einen Schwangerschaftstest durchführen können, hängt von dem jeweiligen Test ab, den Sie gekauft haben. Sogenannte Frühschwangerschaftstests können bereits auf geringe Mengen des Hormons HCG (nämlich auf 10miu/ml) reagieren. Ein Schwangerschaftsfrühtest kann in der Regel schon fünf Tage vor dem Ausbleiben der erwarteten Periode gemacht werden. Andere Schwangerschaftstest reagieren hingegen erst auf einen HCG-Konzentrationswert von 20 mIU/ml bzw. 25 mIU/ml. Sie liefern damit frühestens ab dem Tag der zu erwartenden Periode, also meist 14 Tage nach dem Eisprung, verlässliche Ergebnisse. Wenn Sie eine Schwangerschaft also möglichst früh feststellen möchten, ist es ratsam, auf einen Test mit einer hohen Empfindlichkeit zurückzugreifen. Hier gilt: Je niedriger die mlU/ml-Zahl auf der Packung, desto höher die Wahrscheinlichkeit, schon geringe Mengen HCG im Urin zu erfassen.

Wie führe ich einen Schwangerschaftstest durch?

Stichwort Morgenurin! Die verlässlichsten Ergebnisse erzielen Sie mit dem ersten Urin nach dem Aufstehen, denn zu diesem Zeitpunkt haben Sie noch nicht viel getrunken, wodurch die mögliche HCG-Konzentration im Urin am höchsten ist. Die Anwendung eines Schwangerschaftstests ist sehr simpel: Je nach Beipackzettel urinieren Sie auf der Toilette einfach auf das saugfähige Stäbchen oder Sie tauchen dieses für wenige Sekunden in einen sauberen Becher, in dem Sie zuvor Ihren Morgenurin aufgefangen haben. Danach legen Sie den Test auf eine saubere, glatte Oberfläche. In nur wenigen Sekunden können Sie Ihr Ergebnis ablesen.

Good to know: Nicht selten ist ein am Abend durchgeführter Schwangerschaftstest negativ und am Morgen plötzlich positiv. Das liegt zum einen am höher konzentrierten Morgenurin und zum andern daran, dass sich der HCG-Wert in den ersten Wochen einer Schwangerschaft durchschnittlich alle 48 bis 72 Stunden verdoppelt. Ist Ihr Schwangerschaftstest negativ und Sie vermuten aber dennoch, schwanger zu sein, empfiehlt sich eine Wiederholung des Tests in den kommenden Tagen.

Schwangerschaftstest falsch positiv – was sind die Gründe?

Mit einer Verlässlichkeit von 90-99% ist das Ergebnis eines Schwangerschaftstests sehr zuverlässig. Während falsch negative Ergebnisse häufig vorkommen, da viele Frauen einen Test z. B. zu früh durchführen, kommen falsch positive Testergebnisse eher selten vor. Übrigens: Auch eine zarte zweite Linie auf dem Teststreifen bedeutet, dass der Test positiv ist und sie höchstwahrscheinlich schwanger sind.

Mögliche Ursachen für ein falsch positives Schwangerschaftstestergebnis können sein:

  • Selten vorkommende Zysten am Eierstock oder Tumore,
  • eine vorausgegangene Schwangerschaft (wenn ein Test z. B. kurz nach der Geburt, nach einer Fehlgeburt oder nach einem Schwangerschaftsabbruch durchgeführt wurde), oder
  • bestimmte eingenommene Medikamente, die HCG enthalten (z. B. bei einer Fruchtbarkeitsbehandlung).

Wenn Sie ein positives Schwangerschaftstestergebnis erhalten haben, aber trotzdem vermuten, nicht schwanger zu sein, sollten Sie Ihren Arzt oder Ärztin aufsuchen. Auch bei einer plötzlich auftretenden Blutung oder einem positiven Schwangerschaftstest trotz Periode ist Ihre Frauenarztpraxis Ihr Ansprechpartner der ersten Wahl.

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Schwangerschaftstest positiv: Wann zum Arzt?

Die meisten Frauen führen einen Schwangerschaftstest in der vierten oder fünften Schwangerschaftswoche durch. Wenn Sie keine Beschwerden oder Blutungen haben, wird empfohlen, erst in der achten Woche den Gynäkologen oder die Gynäkologin aufzusuchen. Das Warten bis dahin kann zwar eine echte Geduldsprobe sein, lohnt sich jedoch umso mehr. Denn während in den Anfangswochen der Schwangerschaft meist nichts bis wenig im Ultraschall zu sehen ist, zeigt sich um die achte Schwangerschaftswoche ein ganz anderes Bild: Nun kann Ihr Arzt oder Ärztin bereits feststellen, ob Ihr Embryo zeitgerecht entwickelt ist, und ob Sie vielleicht sogar Zwillinge erwarten. Bei einer gesunden Schwangerschaft werden Sie dann sogar mit einem Herzschlag belohnt und erhalten auch Ihren Mutterpass – ein echter Meilenstein für Sie und Ihr Kind!

Beruf & Arbeitgeber: Was ist zu beachten?

Während es ganz bei Ihnen liegt, wann Sie Ihrem persönlichen Umfeld von Ihrem positiven Schwangerschaftstest erzählen, sind viele Frauen verunsichert, wie sie mit den neuen Umständen in ihrem beruflichen Umfeld umgehen sollen. Nachfolgend dazu ein kleiner Leitfaden.

Wann Arbeitgeber nach positivem Schwangerschaftstest informieren?

Ob und wann Schwangere ihrem Arbeitgeber über einen positiven Schwangerschaftstest informieren, ist an keine gesetzliche Pflicht gebunden. So steht zwar im Mutterschutzgesetz, dass Frauen, sobald sie von ihrer Schwangerschaft erfahren, ihre Arbeitsstelle von dem geplanten Entbindungstermin in Kenntnis setzen sollten, aber hierbei handelt es sich um eine Sollvorschrift und nicht um eine Pflicht der Arbeitnehmerin. Wenn Sie jedoch Ihre Schwangerschaft für sich behalten, fallen Sie auch nicht unter den besonderen Rechtsschutz, der für Schwangere gilt. Die meisten Schwangeren berichten ihrem Arbeitgeber nach der zwölften Schwangerschaftswoche, sobald das Risiko einer Fehlgeburt deutlich gesunken ist.

Beschäftigungsverbot nach Schwangerschaftstest

Welche Berufe unter das Beschäftigungsverbot während einer Schwangerschaft fallen, hängt nicht allein vom persönlichen Gesundheitszustand ab, sondern davon, ob ein Gesundheitsrisiko für die Frau oder das Ungeborene durch eine unverantwortbare Gefährdung am jeweiligen Arbeitsplatz besteht.

So müssen Schwangere arbeitsrechtlich generell geschützt werden, sobald der Arbeitgeber über die Schwangerschaft informiert wurde. Einige Tätigkeiten dürfen schwangere Frauen bereits zu Beginn der Schwangerschaft nicht mehr ausführen. Hierzu zählen u. a. Arbeiten mit giftigen Stoffen, eine besonders hohe Lärmbelastung oder starke Hitze sowie körperlich anstrengende Arbeiten sowie solche in bestimmten Bereichen wie in der Kita oder im Krankenhaus. Im „Leitfaden zum Mutterschutz“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erhalten Sie diesbezüglich ausführliche Informationen rund um den Mutterschutz.

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Gesundheit & Vorsorge: Was nun?

Während manche Frauen bereits in der Zeit des Kinderwunsches an ihrer Ernährung und damit ihrer Gesundheit feilen, um die Chancen einer Schwangerschaft zu erhöhen, ist spätestens ab dem positiven Schwangerschaftstest die Zeit gekommen, die täglichen Essgewohnheiten näher zu begutachten. Eine ausgewogene Ernährung mit vielen guten Mikronährstoffen ist die Basis für ein stabiles Immunsystem. Neben viel Obst und Gemüse sind auch komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte eine ideale Quelle für eine gute Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen. Inzwischen gibt es sehr viele tolle und vor allem schmackhafte Rezepte für Schwangere, die sich diesem Thema mit viel Herz widmen.

Bestimmte Lebensmittel sollten Sie hingegen meiden, wie z. B. Rohmilchprodukte, nicht richtig durchgegarte Speisen, aber auch alkoholhaltige Getränke sowie zu viel Zucker. Auf welche Lebensmittel Sie in der Schwangerschaft verzichten sollten, erfahren Sie in unserer für Sie zusammengestellten Liste „Was darf man in der Schwangerschaft nicht essen?“ .

Stichwort Folsäure: Mit dem Erhalt eines positiven Schwangerschaftstestergebnis rücken nun auch bestimmte Vitamine, die in der Schwangerschaft wichtig sind, ins Zentrum der Aufmerksamkeit. So sollten Sie spätestens in der Frühschwangerschaft, noch besser ab dem Kinderwunsch, auf eine ausreichende Versorgung des B-Vitamins Folsäure achten. Folsäure spielt eine wichtige Rolle bei vielen Körperfunktionen und ist besonders in der Schwangerschaft wichtig. Es unterstützt u. a. das normale Wachstum mütterlichen Gewebes, die normale Zellteilung sowie die gesunde Bildung von Blut. Der menschliche Körper kann Folsäure nicht selbst herstellen, weshalb fast alle Gynäkologinnen und Gynäkologen empfehlen, Folsäure dem Körper über geeignete Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen. Doch nicht nur an Folsäure sollten werdende Mütter denken. Eine Übersicht über die wichtigsten Vitamine in der Schwangerschaft, die Sie nun brauchen, finden Sie ebenfalls bei uns.

Quellen:

- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. (n.d.). Leitfaden zum Mutterschutz. https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/leitfaden-zum-mutterschutz-73756- Mayo Clinic. (2019). Home pregnancy tests: Can you trust the results? https://www.mayoclinic.org/healthy-lifestyle/getting-pregnant/in-depth/home-pregnancy-tests/art-20047940- Cole, L. A. (2012). Biological functions of hCG and hCG-related molecules. Reproductive Biology and Endocrinology, 8, 102. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3293727/

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